Projekt · Überbauung Wohnen am Bach Liestal
Ort · Liestal
Auftragsart · 2014 Projektwettbewerb, 1. Preis
Leistung · Projektwettbewerb – Ausführung
Zeitraum · 2014 - 2025
Zusammenarbeit · Stauffer Rösch Landschaftsarchitekten
Bebauungskonzept: Die Bebauung der unmittelbaren Umgebung ist sehr heterogen und reicht von freistehenden Einfamilienhäusern, über Terrassenhäuser, bis hin zu grossen Wohnblöcken. Daher hat der Ort keine eindeutige Bebauungsstruktur. Viel prägender für den Ort sind die äusseren Einflüsse, wie die abgesenkte Lage entlang der Kasinostrasse und die südlich gelegene, lärmintensive Umfahrungsstrasse.
Die Bebauung reagiert durch drei polygonale Gebäudekörper offensiv auf diese Einflussfaktoren. Dem Strassenlärm wird nicht durch einen Lärmschutzriegel oder eine niedrige Randbebauung entgegengewirkt, sondern die Gebäudeform so angepasst, dass jede Wohnung mehrere Ausrichtungen und somit mindestens eine ruhige Seite hat und die Gebäude deshalb ungehindert in die Höhe wachsen können. Das siebengeschossige Volumen, welches adressbildend neben der Brücke positioniert ist, fungiert durch seine Höhe als Leuchtturm bzw. Landmark für die neue Siedlung und somit auch für das Quartier, welches durch die verschiedenen Neubauten im Südosten kräftig gewachsen ist. Durch die etwas niedrigeren fünfgeschossigen beiden anderen Volumen im Süden wird eine ausgewogene Komposition mit einer städtischen Dichte geschaffen.
Durch die Geometrie der Gebäude und deren Stellung zueinander wird ein spannungsvoller Raum aufgespannt, welcher - durch das Verdrehen der drei identischen Grundfiguren zueinander - vor allem auch Aus-, Durch-, und Weitblicke für alle Wohnungen und auch für die Nachbargebäude ermöglicht. Alle Gebäude beherbergen Wohnungen mit 2,5 bis 5,5 Zimmer. Durch drei verschiedene Geschosslayouts kann der Wohnungsmix individuell angepasst werden.
Fassaden: Abgeleitet aus dem Grundkonzept werden die drei polygonalen Gebäudekörper durch eine umlaufende Fassadenstruktur ummantelt, die durch ihre Gleichmässigkeit und Ruhe die klare Volumetrie unterstützt und stärkt.
Alle drei Gebäude stehen bezugnehmend zur erdgeschossigen Nutzung und deren Lage auf einem massiven Sockel aus Sichtbeton. Über dem Betonsockel entwickelt sich ein Fassadensystem aus grossflächigen Eternitplatten, welche nach dem Prinzip der »Überblattung« konzipiert ist. Das heisst, die einzelnen Platten werden nicht - wie bei grossflächigen Eternitplatten üblich - gestossen, sondern gegenseitig versetzt bzw. geschuppt. So entsteht eine reliefartige, subtile horizontale und vertikale Ordnung und Struktur, welche horizontal durch durchlaufende Brüstungsbänke und vertikal durch leicht abgewinkelte Sturzplatten verstärkt wird. Die Farbgebung der Eternitplatten ist bei allen drei Gebäuden einheitlich in »Elfenbein«, die textilen Senkrechtmarkisen werden farblich pro Gebäude unterschieden.